Im Sommer vergesse ich manchmal, dass die Üppe der Pflanzen nur eine Phase ist und wünschte mir im Winter, mehr vom Sommer einkonserviert zu haben. Dieses Jahr möchte ich deshalb ganz viele Heilkräuter im Sommer trocknen, um im Winter leckeren Kräutertee zu genießen.
Lange Zeit war ich mir nicht bewusst, welch eine Vielfalt an Teekräutern in unserem eigenen Garten zu finden ist. Hinter unserem Haus gibt es zudem eine große Wiese, die nicht mit Spritzmitteln behandelt wird und in der sich viele verschiedene Kräuter finden lassen. Einige Beispiele wären: Schafgarbe, Spitzwegerich, Gänsefingerkraut, Löwenzahn und Kümmel. Aber ich bin mir sicher, noch viele mehr – die ich einfach noch nicht kenne. Deshalb freue ich mich auch darauf, neben meiner Ausbildung zur Ernährungsberaterin zusätzlich auch in der Heilpflanzenkunde ausgebildet zu werden. Noch lese ich in Büchern oder im Internet nach, welche Wirkung die jeweiligen Pflanzen haben. Aber ich freue mich schon darauf zu erfahren, welche Pflanzenstoffe die jeweilige Wirkung überhaupt hervorrufen.
Welche Kräuter kann man sammeln?
Eigentlich sind bei dieser Frage der Phantasie keine Grenzen gesetzt – vorrausgesetzt es handelt sich um ungiftige Pflanzen. Eine der wichtigsten Regeln ist, nur zu sammeln was man kennt. Natürlich kann man sich durch Literatur und Fachkundige weiterbilden und so immer mehr Wildkräuter sicher benennen.
Wenn es um den Geschmack geht, schaue mir gerne die Inhaltstoffliste meiner Lieblingstees an. Oder ich sammle für eine bestimmte Wirkung: entkrampfend, beruhigend, ausgleichend, anregend, entgiftend…
Am besten geht man nach den eigenen Vorlieben und danach, was man von der Teemischung erwartet.
Aber auch auf den Geschmack sollte man achten. Ein wenig Minze, Zitronenmelisse oder -verbene sorgen für eine frische Nuance.
Was muss man beachten?
Das Sammeln sollte man möglichst an einem trockenen Vormittag vornehmen, zu diesem Zeitpunkt sind die Pflanzen in ihrem vollen Aroma. Aus Respekt zur Natur sollte man nie alles abschneiden, sondern immer nur einige Blätter/Blüten. Die Kräuterfrau Eva Aschenbrenner empfahl zudem immer, sich bei der Natur für die Heilkäuter zu bedanken. Anschließend sollte man die Kräuter nicht waschen, nur ausschütteln und dann sofort trocknen. Größere Pflanzenstile kann man an einer Schnur umgedreht in Buschen aufhängen. Für kleine Blätter & Blüten verwendet man am besten ein Gitter, auf dem man sie auslegt. Die Kräuter sollten immer im Schatten & nie in direkter Sonne getrocknet werden, da sie sonst verbrennen. Die Temperatur sollte dabei nicht über 45 Grad liegen, das sollte man vor allem dann beachten, wenn man die Kräuter im Ofen trocknen möchte. Fertig getrocknet sind die Kräuter, wenn sie sich zwischen den Fingern leicht zerbröseln lassen. Das kann einige Tage aber auch bis zu 3 Wochen dauern.
Wo sollte man sammeln?
Wer nicht gerade eine Kräuterwiese hinter der Haustüre hat, kann sich zum Beispiel in den Wald begeben oder auf Wiesen nahe dem Wald suchen. Oft wachsen Heilkräuter auch einfach so am Wegesrand. Eine besonders hohe Dichte an Wildkräutern findet sich in der Bergregion. Vermeiden sollte man Wiesen, von denen man weiß, dass sie konventionell bewirtschaftet werden – man wird dort meist sowieso nicht fündig.
Den Tee lagert man übrigens am besten dunkel, in gut verschließbaren Gläsern oder Dosen.
Und während die Kräuter trocknen, versuche ich so viel vom sommerlichen Aroma zu konservieren….Kräutersalze, Fermentiertes, Eingemachtes…