Der Name lässt es bereits vermuten: Es handelt sich um eine Heilpflanze, die besonders Frauen guttut. Die im Frauenmantel enthaltenen Gerbstoffe wirken aber auch gegen Entzündungen.
Vom Frauenmantel zu Gold?
Von Doris durfte ich erfahren, dass Frauenmantel (Alchemilla Vulgaris) auch Alchemistenkraut genannt wird. Doris Kern beschreibt den geschichtlichen Hintergrund des Namens so: “Denn der Frauenmantel schwitzt aus den Spitzen seiner Blattzähnchen klares Wasser, welches sich in der Mitte zum sogenannten Guttationstropfensammelt. Es ist eine Art natürliches Destillat, welches die Pflanze aus den Wurzeln aufsaugt und über das Pflanzengewebe filtert und an den Blatträndern wieder abgibt. Ihr könnt das am Morgen und am Vormittag beobachten, bis das Wasser während des Tages langsam verdampft. Dabei handelt es sich nicht um Tau, sondern die Flüssigkeit wird von der Pflanze selber erzeugt. Diese Naturerscheinung war im Mittelalter etwas ganz besonderes und die damaligen Alchimisten versuchten daraus den „Stein der Weisen“ und folge dessen Gold daraus zu gewinnen.”
Das Kraut für Frauen
Auch, wenn man aus Frauenmantel kein Gold gewinnen kann, ist er für viele Frauen Gold wert! Das Kraut gilt als DAS Frauenkraut schlechthin und hilft seit Generationen gegen eine vielzahl von Frauenbeschwerden: Zyklusbeschwerden, Ausfluss, Krämpfe, unausgegelichener Hormonhaushalt, Zysten, bis hin zu Empfängnisschwierigkeiten. Frauenmantel wirkt vor allem regulierend auf das Hormon Progesteron und kann bei leichtem Mangel sogar Hormonpräperate ersetzen. Die Wirkung konnte jedoch noch keinem Wirkstoff zugeordnet werden. Studien zufolge verbesssert Frauenmantel nachweislich die Wundheilung. Wässrige (zb. Teeaufguss oder Kaltauszug) bzw. Alkoholische (zb. Tinktur) Extrakte wirken wissenschaftlich nachgewiesen gefäßentspannend und leicht blutdrucksenkend.
Leidet man unter Verstopfung, sollte man das Kraut nicht anwenden. Die Anwendung kann durch Teeaufgüsse, Tinkturen (Alkohol, Oxymel) oder auch durch Sitzbäder erfolgen.
Ein tolles Rezept mit Frauenmantel, das die Progesteronbildung anregt, ausgleichend und schmerzlindern wirkt, teile ich in meinem neuen Ebook mit euch 🙂
Botanische Merkmale:
- kreis-nierenförmige, überlappende Blätter (Mantelartiger Umhang)
- weiche, zum Teil behaarte Blätter
- gelb-grüne Blüten
- anzufinden auf feuchten Wiesen, in der Nähe von Gräben
- flach wachsende Pflanze
- den Rosengewächsen zugehörig
- Verwechslungsgefahr mit anderen Alchemilla Arten, die verschiedenen Arten wirken jedoch gleich
Frauenmantel richtig sammeln:
Gesammelt werden hauptsächlich kleine, junge Blätter, aber auch die Blüten können verwendet werden.
Wie immer eignet sich ein trockener, sonniger Vormittag am besten zum Sammeln der Heilpflanze. Waschen sollte man den Frauenmantel vor dem Weiterverarbeiten lieber nicht, ausschütteln ist jedoch in Ordnung. Pro Pflanze sollte man immer nur so viel abschneiden, dass es die Pflanze nicht am Wachstum hindert und noch andere Menschen bzw. Tiere davon profitieren können. Getrocknet wird sie am besten liegend auf einem Kräutertrockner oder auf luftdurchlässigem Papier oder einem Gitter.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Sammeln! Nehmt immer nur das, was ihr wirklich zu 100% identifizieren könnt. Der Einsatz als Phytotherapeutikum geschieht immer auf eigene Gefahr!
Noch mehr Frauenkräuter lernt ihr in meinem neuen Ebook “Heimische Frauenkräuter: Nutze die Heilkraft der Pflanzen für deinen Zyklus” kennen.