Heilpflanze des Monats: Lavendel

Hände pflücken Lavendel

Eine Pflanze, die viele im Vorgarten schätzen und auch unter Bienen beliebt ist, überzeugt auch mit Ihrer besonderen Heilkraft. Doch Achtung: nicht jede Lavendel Art ist auch Heilkraut!

Blau – die Farbe der Entspannung

Blau bis violett blüht der Lavendel meist im Juni-Juli und erfreut damit Menschen wie Insekten gleichermaßen. Die Farbe Blau wirkt nachweislich entspannend auf Körper & Geist. Doch es ist nicht die Farbe, die Lavendel zur Heilpflanze macht. Ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und mehr Wirkstoffe sorgen für die entspannende und ausgleichende Wirkung des Lavendels, doch dazu später mehr.
Lavendel gehört zu den Lippenblütengewächsen, wächst auch wild, vor allem im Mittelmeerraum. Um sicher zu gehen, sollte man Lavendula angustifolia bzw. Lavendula officinalis kaufen. Nur bei dieser Sorte ist die naturheilkundliche Wirkung garantiert. Andere beliebte Gartensorten, wie z.B. der Schopflavendel sind in größeren Mengen giftig, da sie einen hohen Gehalt an Saponinen aufweisen.
Pflücken sollte man die Blüten, bzw. lila knospen des Lavendels.

 

Lavendel: Frauenkraut & Anti-Stress-Kraut

Die blauen Blüten haben es in sich: in einer Studie konnte ein Lavendelpräparat, das ätherisches Lavendelöl enthielt, sogar mit dem Psychopharmakon Lorazepam mithalten*. Deswegen sollte man nicht von der Therapie zuhause bleiben oder Medikamente gänzlich ablehnen, jedoch kann man von der beruhigenden und angstlösenden Wirkung des Lavendels profitieren. Viele Menschen verwenden ihn auch gerne abends als natürliche Einschlafhilfe.  Z.b. als Tee (siehe Rezept unten), in Form eines ätherischen Öls oder als Kapselpräparat. Das ätherische Öl kann man auch gut mit einem Basisöl mischen und dann auf die Schläfen reiben, was bei stressbedingten Kopfschmerzen helfen kann. Achtung: bei der entspannenden Wirkung heißt es nicht mehr hilft mehr, denn zu viel Lavendel wirkt anregend. Deshalb lieber niedrig dosieren.

 

 

Lavendel mit Biene

 

Antibakteriell und wundheilend

Ebenfalls wirkt eine solche Ölmischung wundheilend, antibakteriell, antientzündlich und wird gerne bei Wunden, Verbrennungen und zur Narbenpflege angewandt.

Als Frauenkaut kommt Lavendel bei bakteriellem Scheidenausfluss zur Hilfe. Durch seine antibakterielle Wirkung, hilft er auch bei der Heilung von Scheidenpilz. Margret Madejsky empfielt in ihrem Buch “Praxishandbuch Frauenkräuter” eine Aromatamponade. Dabei mischt man je 2-3 Tropfen ätherisches Lavendelöl und Niaouliöl mit 1 bis 2 Teelöffeln Bio Naturjoghurt, zieht die Mischung in eine saubere Einmalspritze auf und führt die Mischung so in die Scheide ein. Zur Vorbeugung von bakteriellem Ausfluss und Scheidenpilz empfhielt sie außerdem 1-2 Tropfen ätherisches Lavendelöl in die Slipeinlade zu träufeln.

 

Entspannende Teemischung mit Lavendel

Zur Beruhigung, am Abend oder um “runter zu kommen” empfehle ich gerne eine Mischung aus Lavendelblüten und Zitronenmelisse. Die Melisse wirkt ebenso beruhigend, auf Geist und Bauch, fördert den Schlaf und schmeckt auch noch lecker. Gemeinsam mit Lavendel ein idealer Tee für den Abend.
Dafür einfach einige Lavendelblüten und Melisseblätter mit heißem Wasser aufbrühen, zugedeckt ca. 10 Minuten ziehen lassen & anschließend abseihen und genießen.
Wenn du getrocknete Kräuter verwendest, nimm 1/2 TL Lavendelblüten + 1 EL Melisse auf 500ml Wasser.

 

Tee mit Lavendel und Zitronenmelisse

 

Quellen/Studien:
(Schulz, V.: Lavendelöl als oral wirksames Anxiolytikum. Randomisierte Doppelblindstudie im Vergleich mit Lorazepam bei 77 Patienten. Zeitschrift für Phytotherapie 2010, 31(3): 138-139)
Praxishandbuch Frauenkräuter, Magret Madejsky S.116f.
So duftet Glück, Vivien Keller, Alisa Leube, Julia Merbele S.189

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