Rauhnächte – Räucherrituale und Intentionen

Weihrauch und Räucherstövchen im Wald

Ein Ritual, das ich im Jahr 2019 besonders lieb gewonnen habe ist das Räuchern. Mittlerweile merke ich, wenn etwas “In der Luft liegt” und es gut tut, mal wieder die Energien zu reinigen. Eine besondere Tradition hat das Räuchern während der Rauhnächte zwischen dem 24.Dezember und dem 6 Januar. |Rezensionsartikel|

Bedeutung der Rauhnächte

Die 12 Rauhnächte stehen jeweils für die 12 Kalendermonate im neuen Jahr. Deshalb wird neben dem Räuchern empfohlen, ein Tagebuch zu führen. Die Erlebnisse und Träume können für Erfahrungen in dem jeweiligen Monat im neuen Jahr stehen. Wenn du dir deine Notitzen gemacht hast, kannst du im Nachhinein, wenn du den Monat erlebt hast prüfen, inwiefern deine Erfahrungen zusammen gepasst haben. Ganz allgemein dienen die Rauhnächte aber dazu, altes loszulassen und neues Willkommen zu heißen. Nach der Feierei an Weihnachten ist nämlich zwischen den Jahren eine “leere Zeit” die man damit füllen kann, zu reflektieren, wie das alte Jahr gelaufen ist und wie man das neue gestalten möchte.

Räucherempfehlungen für die Rauhnächte

In der Nacht vom 24/25 Dezember wird vor allem mit balsamischen düften wie Weihrauch, Myrrhe, Sandarak und Palo Santo geräuchert. Für die Rauhnächte allgemein empfiehlt sich Weihrauch, Myrrhe, Palo Santo, Wachholderbeeren, Fichtennadeln, Sternanis, Kardamom, Thymian. Man kann z.B. in jeder Rauhnacht einen einzelnen Räucherstoff verwenden.
Oder aber man stellt sich seine eigene Mischung zusammen. Rächerexpertin Christine Fuchs empfiehlt als Grund Reinigung 1,5 Teile Salbei, 1 Teil echter Weihrauch, 1 Teil Myrrhe, 1,5 Teile Beifuß-Kraut, 1 Teil Wermut-Kraut, 1,5 Teile Rosmarin-Kraut, 1,5 Teile Thymian-Kraut, 1/2 Teil Bernstein. An den Weihnachtstagen und am 6. Januar sollten Weihrauch und Myrrhe fester Bestandteil der Räuchermischung sein. Verfeinert werden kann mit Rosen Blüten oder Sandelholz.
Geräuchert werden sollte immer nach Sonnenuntergang. Man kann dabei seine Intentionen für das neue Jahr aussprechen. Eine genaue Anleitung zum Räuchern findet ihr im Blogpost Räuchern mit Heilpflanzen.

Räucherstoffe

Intentionen für die Rauhnächte

Im folgenden findet ihr eine kleine Inspiration für jede Rauhnacht. Ich selbst habe diese kurzen Intentionen von einer Yogalehrerin bekommen, die sich ebenfalls viel mit dem Thema Räuchern auseinandersetzt. Am wichtigsten ist es aber, darauf zu achten, was ihr in diesen Tagen fühlt und erlebt, worüber ihr nachdenkt, worauf ihr hofft und woran ihr zweifelt.

1. Rauhnacht: 24/25 & 25 Dezember – Monat Januar

Beginne heute dein Rauhnachttagebuch. Achte auf deine Träume und Erlebnisse – sie stehen für die kommenden zwölf Monate. Achte heute besonders auf deine Basis, deine Wurzeln, deine Familie.
Fragen: Was ist im Januar passiert? Wie fühle ich mich im Leben verwurzelt? Wie steht es um familiäre Beziehungen? Wem kann ich vergeben? Wo hänge ich an Gewohnheiten fest? Wie stelle ich mir den Beginn des neuen Jahres vor?

2. Rauhnacht: 25/26 & 26 Dezember – Monat Februar

Verbinde dich mit deinem höheren Selbst und höre in dich hinein. Erforsche deine spirituelle Führung und dein Werte- und Glaubenssystem.
Fragen: Was ist im Februar passiert? Welches Licht habe ich ins Außen gebracht? Was möchte mir meine Intuition/innere Stimme sagen? Fühle ich mich verbunden zu meiner Intuition? Welchen Platz hat Spiritualität in meinem Leben? Was sind meine höheren Ziele im neuen Jahr?

3. Rauhnacht: 26/27 & 27 Dezember – Monat März

Öffne dich ganz bewusst für die Liebe, neue Erfahrungen von Freundschaft und Vertrauen. Höre tief in dein Herz hinein und erfühle deine Wünsche. Bist Du bereit Erfüllung willkommen zu heißen?
Fragen: Was ist im März passiert? Wie habe ich das Frühlingserwachen wargenommen? Wohin leitet mich mein Herz? Wie steht es um freundschaftliche Beziehungen? Wer tut mir gut, wer nicht?

4. Rauhnacht: 27/28 & 28 Dezember – Monat April

Schreibe alle negativen und unangenehmen Erfahrungen der vergangenen Rauhnächte auf. Das können negative Gefühle, Albträume oder schlechte Nachrichten sein. Vielleicht kannst du negative Glaubenssätze  ins Positive umformulieren und daraus neue Ideen wachsen lassen.
Fragen: Was ist mir vom April in Erinnerung geblieben? Welches Thema wurde mir in den vergangenen Tagen besonders bewusst/klar? Welche Fragen sind mir leicht/schwer gefallen? Bei welchem Thema muss ich genauer in mich hineinören?

5. Rauhnacht: 28/29 & 29 Dezember – Monat Mai

Wirf einen Blick auf deine Freundschaften: welche sind zerbrochen – welche gewachsen? Was braucht es, um Konflikte zu lösen und Frieden zu finden? Betrachte dabei auch deine Beziehung zu dir selbst und sage JA zu dir selbst!
Fragen: Wie habe ich den Monat Mai in Erinnerung? Welche Beziehungen wurden vertieft, welche sind zerbrochen? Wo gibt es etwas zu heilen in freundschaftlichen Beziehungen? Bin ich mir selbst ein Freund?

6. Rauhnacht: 29/30 & 30 Dezember – Monat Juni

Reflektiere das vergangene Jahr und entscheide, was du zurücklassen, loslassen möchtest. Was benötigt Heilung und Transformation? Was hast du gelernt, verloren, gewonnen, erfahren?
Fragen: Was habe ich im Juni erlebt? Welche Glaubenssätze, Denkweisen, Beziehungen und Gewohnheiten möchte ich im alten Jahr zurücklassen? Wovon darf ich mich verabschieden?

7. Rauhnacht: 30/31 & 31 Dezember – Monat Juli

Träume deine Vision vom neuen Jahr. Fasse gute Vorsätze und neue Intentionen. Schließe das alte Jahr bewusst ab. Stell dir vor, wie du alles Negative hinausräucherst, wie du beim Duschen deine negativen Erfahrungen abwäscht. Du kannst auch all das, was du loslassen möchtest auf einen Zettel schreiben und diesen bewusst verbrennen. Bereite den Übergang vom Alten ins Neue vor.
Fragen: Wie hat sich der Juli/die Sommerzeit für mich angefühlt? Wie begegne ich Neuem/Veränderungen im Leben? Was möchte ich im neuen Jahr manifestieren und verwirklichen?

8. Rauhnacht: 31 Dezember / 1 Januar + Neujahrstag – Monat August

Heute steht alles im Zeichen Neubeginn. Fasse deine Intentionen fürs neue Jahr auf einem kleinen Zettel zusammen und nimm dir nach Mitternacht einen kurzen Moment für dich selbst. Verbinde dich mit dir Selbst, der univiersellen Energie, verbrenne deinen Zettel und stelle dir vor, wie all deine Intentionen zur Realität werden. Spüre die tiefe Dankbarkeit für diesen Neuanfang in deinem Herzen. Schenke am ersten Tag des Jahres all deine Liebe und Dankbarkeit deinen Mitmenschen.
Fragen: Was habe ich im August erlebt? Wie fühlt sich der Übergang ins neue Jahr an? Welche Gefühle nehme ich beim Visualisieren meiner Wünsche war?

9. Rauhnacht: 1/2 & 2 Januar – Monat September

Verbinde dich heute mit deinem Licht in dir. Besinne dich auf deine innere Mitte, auf die Ruhe, den Frieden und die Liebe, die du in dir selbst immer finden kannst. Daraus erwächst deine Kraft für das neue Jahr.
Fragen: Wie habe ich den September erlebt? Wo/wie kann ich meine innere Mitte finden und wahrnehmen? Was oder wem möchte ich positive Gedanken senden? Wofür bin ich dankbar?

10. Rauhnacht: 2/3 & 3 Januar – Monat Oktober

Frage dich, wofür du deine Lebensenergie einsetzt. Bist du glücklich damit? Entwickle eine Vorstellung darüber, was du in deinem Leben und im neuen Jahr verändern möchtest, um dein wahres Ich, deine Bestimmung zu leben. Die Veränderung dafür beginnt mit deinen Gedanken. Plane jetzt konkrete Schritte und setzt dir für deine Ziele ein Datum. Visualisiere dir dein Ziel so genau wie möglich, fühle wie es sich anfühlt, das Ziel bereits erreicht zu haben. Wiederhole diese Praxis immer wieder.
Fragen: Was ist im Oktober passiert? Wie steht es um meine Lebensenergie? Wie kann ich Kraft für meine Vorhaben tanken? Was muss dafür noch aus dem Weg geräumt werden?

11. Rauhnacht: 3/4 & 4 Januar – Monat November

Nimm dir Zeit und beschäftige dich mit Abschied und Vergänglichkeit. Dies kann dir dabei helfen, das Leben neu zu Ordnen, dich zu fokussieren und dich darauf zu konzentrieren, was du erleben möchtest.
Fragen: Was habe ich im November, an Allerheiligen erlebt? Wo kann ich Sinn im Leben finden? Was gibt mir einen Sinn? Sind meine Ziele Sinn stiftend? Wie kann ich mich auf meinen Sinn fokusieren?

12. Rauhnacht: 4/5 & 5 Januar – Monat Dezember

Lass die letzten zwölf Tage und Nächte noch einmal an dir vorbeiziehen: Was hast du geträumt, erlebt? Was war positiv, was negativ? Räuchere heute im Bewusstsein, alles Negative zu bereinigen, um dich so auf die Nacht der Wunder 5/6 Januar vorzubereiten.
Fragen: Was hat mich in den Rauhnächten gefreut? Was hat mich gestört oder belastet? Welche Wunder will ich in mein Leben lassen? Welche Themen/Gefühle kommen immer wieder auf?

Räucher- & Raunächteguide

Abschluss und Neubeginn

Wie ihr seht, stehen die Rauhnächte vor allem für den Abschluss des alten Jahres und für einen Neubeginn im kommenden Jahr. Es ist ein schöner Brauch, der dazu einlädt, inne zu halten und sich bewusst mit sich selbst, seinen Wünschen und Sehnsüchten auseinanderzusezten.
Ich wünsche euch allen von Herzen ein wundervolles Weihnachtsfest mit euren Liebsten, schöne Erfahrungen und Träume zwischen den Jahren und ein klares Bewusstwerden eurer Ziele und Träume.
Ich möchte mich von Herzen bei Euch für das vergangene Jahr bedanken! Für eure Zeit, die ihr mit mir hier auf dem Blog oder auf Instagram verbracht habt, für eure lieben Kommentare, für den gemeinsamen Austausch und das Feedback.

Quelle/Zum Weiterlesen:

In Ihrem neuen Buch “Räuchern in Winterzeit und Raunächten” vom Kosmos Verlag gibt Christine Fuchs wertvolle Tipps zum Räuchern während der Raunächte. Jeder Tag wird auf zwei Doppelseiten beschrieben. Außerdem gibt es Infos zu anderen Jahreskreisfesten Wie zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche, zu Allerheiligen/Samhain, zu Heilig Drei König und zu Mariä Lichtmess.

PS: Auf Instagram kannst Du gerade dieses Buch + ein Räucherset von Christine Fuchs gewinnen!

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