|Werbung*| Die Tage werden kürzer und grauer und drinnen wird es wieder gemütlicher. Gerade im Herbst oder zur Weihnachtszeit ist das Räuchern sehr beliebt. Doch das wohlriechende Ritual kann das ganze Jahr über für verschiedene Zwecke angewandt werden.
Die alte Tradition des Räucherns
Die einen denken beim Begriff des Räucherns an Fleisch & Fisch, andere an etwas esoterisches.
Kräuter, Harze, Samen, Wurzeln und Rinden werden aber schon seit tausenden von Jahren über einer Wärmequelle verglimmt. Zu besonderen Anlässen wie an Lichtmess, Walpurgisnacht, Winter- & Sommersonnenwende, zu Allerheiligen oder an Weihnachten. Bei uns zuhause wurde schon immer am 24.12, in der heiligen Nacht, das ganze Haus mit Weihrauch geräuchert. Manchmal wird aber auch einfach so Weihrauch auf die glühenden Rohre im Ofen gelegt oder ein Räucherstäbchen angezündet.
Die Duftstoffe gelangen über die Luft in unsere Lungen und lösen im Gehirn bestimmte Signale aus.
So beeinflusst das Räuchern beispielsweise unser Wohlbefinden.
Jedoch haben verschiedene Pflanzen, allen voran weißer Salbei, auch reinigende Eigenschaften. Dieser dient vor allem zur energetischen Reinigung von Räumen. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort “es herrscht diche Luft”. Wer schon einmal für längere Zeit nicht zuhause war, weiß auch, wie sich ein energetisch leerer Raum anfühlt. Von Zeit zu Zeit ist es deshalb sinnvoll, Räume energetisch zu reinigen.
Der echte Weihrauch -Olibanum- wirkt jedoch nachgewiesener maßen antiseptisch und desinfizierend.
Eine Möglichkeit, sich vor krankmachenden Erregern in der Luft zu schützen.
Räucherwerke besitzen aber auch immer eine spirituelle Dimension. Die Intention, die wir mit dem Räuchern verbinden ist essenziell. Es ist eben ein Unterschied, ob ich mir Ruhe wünsche oder neue Energie.
Gerade Räume, in denen viel los ist, viele Emotionen geteilt werden, profitieren vom Räuchern wie z.B. Kinderzimmer, Schlafzimmer, Behandlungsräume.
Verschiedene Anwendungsgebiete
Räuchern kann man wie oben genannt zu bestimmten Anlässen. Man kann jedoch auch das Räucherwerk an eine aktuelle Situation anpassen. So gibt es ganz spezielles Räucherwerk das:
- beruhigt und entspannt
- den Schlaf fördert
- neue Energie schenkt
- reinigt und klärt
- Konzentration und Phantasie fördert
- Meditationen unterstützt und erdet
Lavendel, Baldrian und Melisse ist beispielsweise schlaffördernd, Rosmarin, Thymian und Minze eher anregend. Sandelholz, Vanille und Kardamom wird eine aphrodisierende Wirkweise nachgesagt.
Für Kinder eignet sich vor allem Lavendel, Palo Santo und Salbei.
In meinen Yogastunden setzte ich gern zur Meditation Palo Santo -das heilige Holz- ein.
Der Duft ist sehr balsamisch und wird von den meisten Menschen als sehr angenehm empfunden.
Sammeln & Kaufen von Räucherwerk
Besser ist es natürlich immer, Räucherpflanzen selbst zu sammeln. Da weiß man, was man hat.
Auf was man beim Sammeln und Trocknen von Kräutern achten muss, kann man im Blogpost über Teepflanzen nochmal nachlesen. Am besten, ihr beeilt euch mit dem Sammeln: Zwischen dem 15.8 und 8.9 besitzen Pflanzen die höchste Konzentration an ätherischen Ölen. Auch beim Erntevorgang ist ein achtsamer Umgang mit den Pflanzen wichtig. Man sollte immer nur wenig von einer Pflanze nehmen, vorsichtig abschneiden und sich für die Gabe der Natur bedanken. Heimische Harze sammelt man am besten ebenfalls selbst im Wald. Gehen die Kräuter-Vorräte im Winter jedoch aus oder man möchte mit exotischen Harzen arbeiten, muss man Räucherwerk kaufen. Hierbei ist es wichtig, auf gute Qualität zu achten. Wer kennt sie nicht, die bunten Weihrauchmischungen auf dem Weihnachtsmarkt: kleinste Kügelchen vom ersten Ernteschnitt, gefärbt und künstlich parfümiert. Hier ist jedoch vorsicht angesagt. Minderwertig verarbeitet Harze und auch Räucherstäbchen sowie Räucherkegel beeinhalten oft synthetische Duftstoffe, die sich aus gesundheitlich bedenklichen Moschusverbindungen zusammensetzen. Und diese gelangen über die Nasenschleimhaut auch in unseren Körper. Sie stehen im Verdacht, sich im menschlichen Fettgewebe abzulagern. Deshalb sollte es sich bei Räucherware immer um reine Naturprodukte handeln.
Kräutermischungen zum Räuchern selbst herstellen
Am einfachsten ist es, mit den heimischen Kräutern zu beginnen. Die man kennt, oder die vielleicht sogar im eigenen Garten wachsen. Ich habe mir vorgenommen, selbst Räuchersticks herzustellen.
Und zwar für Gute Laune, Schlafförderung und neue Energie. Die Kräuter habe ich dafür leicht antrocknen lassen und als Bündel ganz austrocknen lassen. Zum Binden habe ich dünnen Baumwollfaden verwendet.
Für gute Laune habe ich Salbei, Rosmarin, Rosenblüten, Ringelblumen, Johanniskraut und Oregano gebunden.
Im schlaffördernden Stick sind Salbei, Melisse, Lavendel und Rosenblüten.
Für neue Energie sorgt Rosmarin, Salbei, lila Basilikum, Minze und Thymian.
Die erfahrene Kräuterfrau Christine Fuchs empfiehlt mit Johanniskraut, Salbei, Beifuß und Wermut zu beginnen. Zu einer Grundausstattung an Harzen gehört ihr zufolge ein guter, echter Weihrauch, Myrrhe, Mastix und Copal. Mischen sollte man im Verhältnis 1 Teil Harz auf 3 Teile Kräuter.
Beim Mischen von heimischen Kräutern kann man nach den Jahreszeiten gehen:
Dünne weiße Schicht der Birke, Holunderblüten, Rosmarin, Thymian und Minze im Frühjahr.
Lavendel, Nelke, Minze und Weihrauch vertreibt Mücken im Sommer.
Rosmarin, Thymian, Melisse und Minze für neue Energie in Herbst & Winter.
Es lohnt sich auf jeden Fall, einfach mit dem Räuchern loszulegen, und Kräuter zu mischen, die man gerne mag.
Zum Weiterlesen…
Im Buch “Räuchern mit heimischen Pflanzen”
(KOSMOS Verlag) gibt die erfahrene Räucherfrau und Gründerin der Labdanum Räuchermanufaktur Christine Fuchs allgemeines Rächerwissen weiter. Außerdem informiert sie unteranderem über die Wirkung von Räucherdüften und stellt Kräuter und Harze, die sich zum Räuchern eignen vor.
*Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar.