An Gründonnerstag gibt es eine alte Tradition: Eine Suppe aus neun verschiedenen Kräutern zu essen. Vielleicht kam der Gründonnerstag sogar so zu seinen Namen! Eines steht jedoch fest: Eine Neun-Kräuter-Suppe schmeckt nicht nur an Gründonnerstag lecker & zu keiner anderen Zeit als sprießt so viel frisches Grün als jetzt!
Die heilige Zahl 9
Manch einer hat das Rezept umgewandelt und eine grüne Soße daraus gemacht. Doch die Anzahl der Kräuter ist immer gleich. Die Zahl neun gilt in vielen Kulturen als heilig. Sie steht unteranderem für Neuanfang und Fruchtbarkeit. Neun Monate trägt eine Frau ihr Kind im Bauch, neun Kräuter für den Weihbuschen an Maria Himmelfahrt, neun verschiedene Zutaten für Räuchermischungen, neun Seligpreisungen und eben auch neun Kräuter für die Suppe.
Unsere Vorfahren sollen sich an der Kräuterpracht des Frühjahrs bedient haben, um nach dem Winter wieder zu Kräften zu kommen. Mit der Verbreitung des Christentums wurde die Kräutersuppe zu einem Ritual an Gründonnerstag, das die kommenden Kartage, an denen der Fleischverzehr unterbleiben sollte, einläuten soll.
Dem Volksglauben zufolge soll die Suppe zudem vor Krankheiten schützen. Selbst Alexander von Humboldt soll auf die heilende Kraft der Suppe gesetzt haben. Überlieferungen zufolge mischte er unteranderem Gundelrebe, Schafgarbe, Brunnenkresse, Spitzwegerich und Gänseblümchen in die Suppe. Neben diesen Kräutern gibt es aber noch viele weitere, die man verwenden kann wie beispielsweise Bärlauch, Schnittlauch, Brennessel, Petersilie, Brunnenkresse, Blutampfer, Kresse oder Dill. Der Experimentierfreude sind quasi keine Grenzen gesetzt, denn eine genaue Vorgabe gibt es nicht.
Suppe gegen Frühjahrsmüdigkeit
Der Kräutersuppe wird außerdem nachgesagt, dass sie Frühjahrsmüdigkeit vertreiben soll. Was zunächst nach Humbug klingt, kann mithilfe der Nährstoffen in den Pflanzen jedoch bestätigt werden. Bitterstoffe regen die Magen-Darmtätigkeit an, die Brennessel wirkt entschlackend und blutreinigend und Nährstoffe wie Eisen und Vitamin C regen die Blutbildung und das Immunsystem an. Bei der Zubereitung der Suppe sollte man darauf achten, dass die Kräuter nicht mitgekocht werden, da die Nährstoffe ansonsten zerstört werden. Außerdem sollte man Milchprodukte zum abschmecken meiden, um die Eisenaufnahme im Körper nicht zu hemmen. Neben dem grünen Süppchen sollte man aber zusätzlich auf viel Bewegung an der frischen Luft setzen, um der Frühjahrsmüdigkeit zu entkommen. Dabei helfen kann zum Beispiel, die Kräuter in der Natur zu suchen. Löwenzahn, Brennesel, Sauerampfer, Bärlauch oder Brunnenkresse sprießen bereits.
Zubereitung
Viel Spaß beim Kochen & eine wundervolle Osterzeit wünsche ich euch!
- 100g Kräuter (z.B. Bärlauch, Schnittlauch, Petersilie, Kresse, Dill, Löwenzahn, Blutampfer, Gänseblümchen, Brennessel)
- ½ Zwiebel
- 700ml Gemüsebrühe
- 30g Butter oder Margarine
- 2 gehäufte EL Dinkelmehl
- 1EL (vegane) Creme Fraiche
- Salz, Pfeffer und Muskatnuss.
- Lege einige Blätter und Blüten als Garnierung zur Seite und schneide die restlichen Kräuter sowie die Zwiebel klein.
- Erhitze die Butter in einem Topf und brate die Zwiebel darin glasig an.
- Gib dann das Mehl hinzu und lasse es kurz anbräunen. Lösche das ganze mit der Brühe ab und rühre dabei gut, damit keine Klumpen entstehen.
- Die Suppe sollte nun einmal aufkochen und anschließend werden die Kräuter hinzu gegeben.
- Lasse sie dann für mindestens fünf Minuten ziehen.
- Jetzt wird die Suppe mit einem Mixstab oder im Mixer püriert. Gib anschließend einen Esslöffel vegane Creme Fraiche hinzu und schmecke die Suppe ab.
Sieht sehr lecker aus! Will ich diesen Frühling unbedingt noch ausprobieren!
Danke liebe Lilly! Bin gespannt wie sie dir schmecken wird 🙂
Liebste Grüße,
Eva