Die koreanische Spezialität Kimchi erfreut sich zur Zeit großer Beliebtheit und auch ich musste sofort loslegen, als ich davon hörte. Eine neue Art des Haltbarmachens ist das Fermentieren von Gemüse allerdings nicht. Für die meisten unserer Großeltern war das Konservieren mit Hilfe von Salz etwas ganz Normales. Duch Kühlschränke, Dosen und Plastik geriet die Fermentation jedoch leider in Vergessenheit. Jetzt ist sie jedoch zurück und verwandelt normales Gemüse in Superfood.
Doch was ist eigentlich so besonders an Kimchi?
Das Geheimnis liegt im Fermentationsprozesses, währenddessen jede Menge Milchsäurebakterien entstehen, die im Darm einen wichtigen Bakterienstamm darstellen. Denn spätestens seit dem Bestseller „Darm mit Charm“ von Giulia Enders ist den Meisten von euch bestimmt bekannt, wie wichtig eine gesunde Darmflora ist und wie sich diese beispielsweise auf Haut und Immunsystem auswirkt.
Das Gleichgewicht aus guten und schlechten Bakterien kann nämlich durch ungesunde Ernährung oder die Einnahme von Antibiotika schnell aus dem Lot geraten. Dann greifen viele Menschen zu vielversprechenden Joghurtmarken, die Milchsäurebakterien versprechen, die jedoch häufig zu wenig aktive Bakterien enthalten, als dass diese noch im Darm ankämen. Brottrunk, Kombucha oder Kimchi sind meiner Meinung nach eine gute Alternativen. Den Brottrunk trinke ich beispielsweise jeden morgen gleich nach dem Aufstehen, gemischt mit Wasser und Zitrone.
Zubereitung & Haltbarkeit
Das traditionelle Kimchi wird in Korea unteranderem mit Fischsoße und Sojasoße hergestellt, worauf ich verzichtet habe, um die gesundheitlichen Vorteile nicht zu verringern. Außerdem werden durch die Roh-Fermentation alle Nährstoffe enthalten und nicht durch die Hitze zerstört. Haltbar bleibt das Gemüse durch die Milchsäure, welche durch die Gärung entsteht. Ich habe mich bei meinem Rezept zudem auf regionale Lebensmittel beschränkt.
Jedem der Lust hat selbst zu fermentieren, wünsche ich viel Spaß mit meinem Rezept. Die Gemüsesorten können natürlich nach Belieben mit geeigneten Alternativen ersetzt werden.
- 1 rohe rote Beete
- ½ Blaukrautkopf
- 2 Karotten, gerne lilafarbig
- 1 kleiner Apfel
- ½ Zwiebel
- 1 cm Ingwer
- 1 Knoblauchzehe
- etw. Salz, Pfeffer und Chili
- Rasple zunächst die rote Beete (mit Gummihandschuhen), die Karotten und den Apfel jeweils ungeschält sowie den Blaukrautkopf in eine große Schüssel.
- Reibe anschließend den Ingwer dazu. Schneide die Zwiebel in Würfel, presse den Knoblauch und gebe beides zu den restlichen Zutaten.
- Knete dann, wieder mit mit Gummihandschuhen, die Masse gut durch, gebe ¼ Liter Wasser hinzu und würze mit Salz, Pfeffer und Chili.
- Die Masse bleibt zugedeckt über Nacht stehen und wird am Morgen noch einmal kräftig durchgeknetet.
- Desinfiziere jetzt mit heißem Wasser zwei große Einmachgläser, in welche die Masse gefüllt wird und füge bei Bedarf noch etwas Wasser hinzu, sodass das Gemüse mit Flüssigkeit bedekt ist. Die Gläser sollten nicht randvoll gefüllt werden, da sich Gase bilden, die die Flüssigkeit herausdrücken können.
- Bei Zimmertemperatur bleibt das Kimchi mindestens drei Tage stehen. Einmal am Tag öffne ich die Gläser, sodass die Gase entweichen können.
- Je länger man das Kimchi fermentiert, desto saurer wird es im Geschmack. Wie lange du fermentierst, musst du also für dich selbst herausfinden.
- Am dritten Tag kommen die Gläser in den Kühlschrank. Durch die Kühlung ist der Fermentationsprozess beendet und das Kimchi ist mehrere Monate haltbar.
Langsam starten!
Falls man noch nie zuvor fermentierte Lebensmittel gegessen beziehungsweise getrunken hat, sollte man mit kleinen Portionen anfangen. Da es die Verdauung anregt kann es am Anfang durchaus zu Blähungen kommen, aber das ist als “Neueinsteiger” praktisch ganz normal, genauso wie bei Vollkornprodukten oder Hülsenfrüchten. Wenn man jedoch langsam anfängt, sollte man keine Schwierigkeiten damit haben.
Am liebsten esse ich mein Kimchi als Salat-Ersatz. Wenn man gerade keine Zeit hat oder keinen frischen Salat zu Hause hat, ist es immer ein gesunder Vorrat.