Neun-Kräuter-Pesto zum Gründonnerstag

Nudeln mit Kräuterpesto und Veilchen

An Gründonnerstag dreht sich traditionell alles um (Wild-) Kräuter. Mit dem saftigen Grün stärkten sich schon die Germanen und auch heute noch überrascht Giersch, Blutampfer oder Bärlauch mit viel Geschmack und heilenden Eigenschaften. Wer die Kräuter nicht nur an Gründonnerstag genießen will, bereitet sich daraus am besten ein Pesto zu, das man länger aufbewahren kann.

 

Die heilige Zahl 9

Manch einer hat sich wahrscheinlich schon gewundert, wieso die Rezepte an Gründonnerstag immer neuen Kräuter beinhalten. Die Zahl neun gilt in vielen Kulturen als heilig. Sie steht unteranderem für Neuanfang und Fruchtbarkeit. Neun Monate trägt eine Frau ihr Kind im Bauch, neun Kräuter für den Weihbuschen an Maria Himmelfahrt, neun verschiedene Zutaten für Räuchermischungen, neun Seligpreisungen und eben auch neun Kräuter für die Mahlzeit an Gründonnerstag.

Unsere Vorfahren sollen sich an der Kräuterpracht des Frühjahrs bedient haben, um nach dem Winter wieder zu Kräften zu kommen. Mit der Verbreitung des Christentums wurde z.B. die Neunkräutersuppe zu einem Ritual an Gründonnerstag, das die kommenden Kartage, an denen der Fleischverzehr unterbleiben sollte, einläuten soll.

 

Welche Kräuter eignen sich?

Selbst Alexander von Humboldt soll auf die heilende Kraft der Suppe gesetzt haben. Überlieferungen zufolge mischte er unteranderem Gundelrebe, Schafgarbe, Brunnenkresse, Spitzwegerich und Gänseblümchen in die Suppe. Neben diesen Kräutern gibt es aber noch viele weitere, die man verwenden kann. Im eigenen Garten beziehungsweise im Wald findet ihr:

  •  Bärlauch
  • Brennessel
  • Blutampfer
  • Giersch
  • Scharbockskraut
  • Knoblauchsrauke
  • Löwenzahn
  • Gänseblümchen

Im Kräutergarten könnt ihr ergänzen mit:

  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Kresse
  • Dill
  • Rosmarin
  • Salbei

Der Experimentierfreude sind quasi keine Grenzen gesetzt, denn eine genaue Vorgabe gibt es nicht.

 

Wildkräuter gegen Frühjahrsmüdigkeit

Den verwendeten Kräutern wird außerdem nachgesagt, dass sie Frühjahrsmüdigkeit vertreiben soll. Was zunächst nach Humbug klingt, kann mithilfe der in den Pflanzen enthaltenen Stoffen jedoch bestätigt werden. Bitterstoffe regen die Magen-Darmtätigkeit an, Senföl-Glykoside haben eine antibakterielle Wirkung und steigern die Immunabwehr. Die Enthaltenen ätherischen Öle regen wiederum die Verdauung sowie die Produktion von Galle an. Die Brennessel z.B. wirkt entschlackend und blutreinigend. Enthaltene Nährstoffe wie Eisen und Vitamin C regen die Blutbildung und das Immunsystem an. Bei der Zubereitung einer Suppe sollte man darauf achten, dass die Kräuter nicht mitgekocht werden, da die Nährstoffe ansonsten zerstört werden. Außerdem sollte man Milchprodukte zum abschmecken meiden, um die Eisenaufnahme im Körper nicht zu hemmen.

 

Wildkräuterpesto

 

Neun-Kräuter-Pesto

Neun-Kräuter-Pesto zum Gründonnerstag
 
Zubereitungszeit
Kochzeit
Zeit Insgesamt
 
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Zutaten
  • 9 verschiedene Kräuter, je eine kleine Hand voll. Ich habe verwendet: Bärlauch, Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin, Löwenzahn, Gänseblümchen, Giersch, Brennnessel und Dill.
  • Etwas Olivenöl
  • Salz
  • 1EL Zitronensaft
Zubereitung
  1. Befreie die Kräuter zunächst von Gras und eventueller Erde. Bitte verzichte darauf, die Kräuter zu waschen.
  2. Schneide sie dann mit einem Messer klein und gib sie in eine hohe Schüssel.
  3. Gib den Zitronensaft, etwas Salz (1-2TL) und etwas Olivenöl hinzu.
  4. Püriere die Kräuter nun mit dem Pürierstab und gib nach und nach mehr Öl hinzu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Du kannst das Pesto natürlch auch in einem Foodprozessor zubereiten.
  5. Wenn alle Kräuter semig püriert sind, schmecke nochmal mit Salz und Zitronensaft ab.
  6. Gib das Pesto dann in ein gut verschließbares Glas und genieße es mit frisch gekochter Dinkelpasta.

 

Nudeln mit Hornveilchen

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